• News

Komplizierte Frage – Einfache Antwort

08.09.2025 Hans Egloff

«Wollen Sie den Bundesbeschluss vom 20. Dezember 2024 über die kantonalen Liegenschaftssteuern auf Zweitliegenschaften annehmen?» So lautet die Frage, über die am 28. September 2025 abgestimmt wird. Als ob nicht alles schon genug kompliziert wäre, jetzt auch noch dies.

Seit Jahren zwingt uns der Staat, auf ein Einkommen Steuern zu bezahlen, das gar nicht existiert. Wer in den eigenen vier Wänden lebt, muss so tun, als würde er sich selber Miete zahlen – auf diese fiktive «Eigenmiete» werden seit 100 Jahren Steuern erhoben. Das ist nichts als absurd und ungerecht.

Für die Zürcher Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer hat die Abstimmung noch zusätzliche Brisanz. Der Regierungsrat plant, ab 2026 die Eigenmietwerte deutlich anzuheben. Scheitert die Reform auf Bundesebene, steigt die Steuerlast für zehntausende Haushalte bereits das nächste Jahr mehr als spürbar.

Die Vorlage um dies eigentlich geht, beseitigt eine Ungerechtigkeit von der alle Generationen betroffen sind. Fehlanreize, etwa das Schuldenmachen zu belohnen, werden beseitigt und Eigenverantwortung wird nicht länger bestraft.

Die Vorlage ist fair, ausgewogen und zukunftsfähig. Das Parlament hat eine gute Lösung erarbeitet – es hat ja auch sehr lange gedauert… Jetzt wird allerdings die «falsche» Abstimmungsfrage gestellt. Sie müsste denn ganz einfach lauten: «Wollen Sie den Eigenmietwert abschaffen?» - und wenn Sie es jetzt nicht tun, dessen Abschaffung für immer vergessen?

Es kann manchmal so einfach sein: Es werden zwar sehr komplizierte Fragen gestellt, die Antwort ist aber ganz simpel: JA!